2005/06

Show some respecta !!

Nach diversen Kurztrips in der Vergangenheit schöpfte der Kegelclub im Jahre 2006 mal wieder aus dem Vollen und begab sich auf eine 5-tägige Reise in das diesmal nicht so sonnenverwöhnte Cala Ratjada. Schon der Hinflug gestaltete sich dank Onkel Jürgen´s Geburtstagsständchen, das selbst der angesprochenen Flugbegleitung recht peinlich war, durchaus kurzweilig.
Die Standartkoordinaten vor Ort waren auch diesmal wieder ruckzuck ausgemacht: Hotel - Strandbar Son Moll - Chocolate - Bolero - und ggf. noch mal kurz die Mosquito Bar, die seit kurzem aber auch über eine Wellness-Oase mit Thermalbad und gesundem Reizklima verfügt, welche mit Rücksicht auf das schlichte Gemüt hinter der Theke aber einfach "Toiletten" genannt wird. Trotz der recht überschaubaren Entfernungen (vom Bolero zum Hotel sind es vielleicht gerade einmal 500 Meter) verirrte sich dennoch der eine oder andere Kegelbruder in den unübersichtlichen und verwirrenden Straßenschluchten der riesigen Downtown von Cala Ratjada. Also nahm Kegelbruder Andreas schließlich doch das Taxi für eine 20 Sekunden Fahrt in Anspruch oder man bediente sich, wie Kegelbruder Frank, modernster Navigationstechniken wie z.B. dem Echolot, indem man einfach in Bars oder Hotelhallen hineinrief: "Kennt mich hier jemand?" und dann auf das Echo wartete.

Dies war jedoch nichts im Vergleich zur präsidialen Röntgentechnik, welche Vanni am ersten Abend mit Erfolg anwendete. Einfach durch alles hindurchstarren, dann steht auch nichts mehr im Weg.

Einmal jedoch durchbrach man die Standartkoordinaten und begab sich auf eine ganztägige Fortbildungsmaßnahme in Richtung Cala Agulla, welche letztlich in das renommierte Designzentrum "Bottroper Treff" mündete. Speziell anlässlich unseres Besuchs wurden Arbeiten junger Nachwuchsdesigner unter dem Motto "die Verkaufsvitrine ein altbekanntes Präsentationsinstrument neu entdeckt" vorgestellt. Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch einen ortsansässigen Zauberkünstler, der durch einfache Thekenumrundung auf wundersame Weise Cola in Cola-light verwandelte. Schwer beeindruckt von den Vorführungen ließ man den Nachmittag bei einigen lauwarmen Getränken im "Cafe Olaf" ausklingen

Überhaupt stand der diesjährige Kegelausflug stark unter kulturellen und sozioökonomischen Einflüssen. So ließ es sich Kegelbruder Frank nicht nehmen, sofort nach Eintreffen die Aktion "Stärkt die Volkswirtschaften der armen Karibikstaaten" auszurufen. Er selbst ging mit leuchtendem Beispiel voran und konsumierte nichts anderes als Rum-Cola. Es gab jedoch auch Situationen, in denen sich die Kegelbrüder stark um Franks gesundheitlichen Zustand sorgten, meist dann wenn er früh morgens im Hotel randalierte. Wie sich jedoch später herrausstellte, war dies eine neue Form von Guerilla-Marketing, denn er versuchte lediglich, Publikum für seine Live-Performance zu "Maniac" zu gewinnen.

Der Alkohol sorgte für einige weitere Überraschungen: Kegelbruder Pummel litt zeitweise unter einer schweren Sektvergiftung, Atze war just an seinem 40. Geburtstag auch durch seinen Bruder nicht mehr auffindbar (Oh Wunder!) und Stephan und Freddi in wundersame Satzstellungen sie verfielen.

Unbeeindruckt dessen widmete sich Zimmer 219 mit den Kegelbrüdern Dicken und Olli den grundsätzlichen philosophischen Fragestellungen des Seins, aber durchaus mit Bezug zur Aktualität, so z.B. der Anmerkung des Anwalts der langjährig verschleppten Natascha, dass "wenn man auch nur eine Sekunde darüber nachdenkt, ein Skiurlaub für einen Skianfänger die denkbar am schlechtesten geeignete Fluchtmöglichkeit darstellt". Diese Diskussionen dauerten zumeist bis spät in die Nacht, einmal sogar bis 00.30h.

Von alledem bekam Kegelbruder Haffi (Spitzname Happy Hyper alias Hypertoniker) rein garnichts mit, zog er es doch vor, den Einmarsch der Trachtengruppen beim Münchener Oktoberfest live via TV zu verfolgen. Das ist doch mal ein Grund nach Malle zu fliegen.

Ein echtes musikalisches Highlight bot in diesem Jahr der Besuch des Bolero: Neben dem altbekannten großen Danceflor errichteten die Betreiber einen Zweiten, eher etwas abseits im Bereich der Herrentoiletten gelegenen Live-Rappa capella- Bereich. Die meisten Kegelbrüder jedoch hatten enorme Verständnisschwierigkeiten mit dem äußerst anspruchvollen Sprechgesang: Wessen Muschi hatte denn nun Geburtstag und wer war überhaupt der Muschi-Designa?

Egal, just show some respecta!