2010/11

Das Alter hinterlässt seine Spuren ( midlife crisis )

Noch in 2010 überraschte uns Kegelbruder Knut anlässlich unseres Weihnachtskegelausflugs mit einem spontanen Rückfall in frühe Jugendzeiten. Sämtliche im Laufe vieler Jahre gewonnene Erfahrungen im Umgang mit Alkohol in den Wind schlagend, spülte er innerhalb kürzester Zeit einige Long Island Ice Teas herunter und musste dann, gestützt von einigen Kegelbrüdern, den netten Abend vorzeitig beenden.

Zum nun anstehenden Weihnachtsausflug gab es erste Überlegungen, ein Taxi mit laufenden Motor vor der Lokalität bereitstehen zu lassen oder alternativ nach Ankunft vor Ort Knut gleich im Taxi sitzen zu lassen, ihm einen Long Island Ice Tea durch´s Fenster zu reichen und dem Taxifahrer bei Bedarf sofortige Rückfahrtsinstruktionen zu erteilen.

Die Kegeltour 2011 ging in´s traditionell regenlastige Willingen

Die Hinfahrt verlief ohne nennenswerte Höhepunkte, mal abgesehen von der Tatsache, dass bereits Überlegungen stattfanden, wie man zur nächsten Kegeltour die Bacardi-Logistik verbessern könnte.

In diesem Zusammenhang übrigens noch einmal ein Hoch auf die deutsche Bahn, die für ungefähr 200 alkoholisierte Ausflügler genau ein WC bereithielt.

Auch der von unserem Präsidenten ausgewählte Bahnhof in Essen Dellwig erinnerte eher an einen Tatort für Vergewaltigungen als an eine Einstiegsstelle.

Vor Ort angekommen, teilte sich der Kegelclub doch recht schnell in 2 Gruppen auf.

Gruppe 1 konzentrierte sich zu 100% auf die Dorfalm, während es sich Gruppe 2 zur Aufgabe machte, sämtliche Willinger Kneipen von innen zu sehen.

Am ersten Abend traf man sich vollzählig in einer gemütlichen Pizzeria zur Nahrungsaufnahme. Diesen Treffpunkt hätte Kegelbruder Dicken nahezu verpasst, da er mit festen Stechschritt auf der anderen Strassenseite unterwegs nach Winterberg war, jedoch noch rechtzeitig umgeleitet werden konnte. Zur dann folgenden schmackhaften Nahrungsaufnahme war man jedoch nicht mehr vollzählig, da erste Ausfälle zu beklagen waren.

Dies lag vielleicht auch daran, dass Kegelbruder Andi in kürzester Zeit zwischen Salat und Pizza alleine eine Flasche Wein zu "exen" versuchte.

An Tag 2, nach kurzer Einkehr beim Wilddieb ( an dieser Stelle noch einmal besten Dank an das Personal für die kurzfristig ermöglichte Tischreservierung ), konzentrierte sich Gruppe 1 wieder voll auf die Dorfalm, während Gruppe 2 sich der Kneipenkultur im nördlichen Willingen annahm. Verlief Tag 1 im südlichen Willingen noch recht unspektakulär - sieht man einmal von den Verständigungsschwierigkeiten von Kegelbruder Frank mit der Bedienung einer "urgemütlichen" holländischen Kneipe in puncto Rauchen ab - so wartete das nördliche Willingen doch mit einigen Überraschungen auf.

U.a, landete man in einer Kneipe, deren Name zunächst eher an einen Autozubehörhandel erinnerte ( Mikatec oder so ähnlich ), in deren Inneren jedoch auf mehrere großformatige Flatscreens eine Endlosschleife mit Ausschnitten der schärfsten und textilärmsten weiblichen Besucher der Diskothek Amnesia aus Ibiza lief. Spontane Beifallsbekundungen gepaart mit kleinen, spitzen Schreien und der spontanen Überlegungen, die nächste Kegeltour nach Ibiza zu verlegen, wichen jedoch schnell der Erinnerung an das eigene Alter und der Erkenntnis, dass man sich derzeit ja nun mal in Willingen bei 10 Grad und Schneeregen befand.

Der diesjährige Sonderpreis der Jury geht aber eindeutig an Tourmitglied Dirk G. für seine Verdienste in puncto Nachhaltigkeit. Er füllte diese doch arg strapazierte Vokabel mit neuem Leben, indem er weiblichen Willingen Besuchern so nachhaltig - um nicht zu sagen penetrant - seine Standpunkte aufzwängte, dass diese anschließend psychologische Hilfe in Anspruch nehmen musste.

Dies nimmt die Jury zum Anlass, ab sofort einmal jährlich zum Weihnachskegeln den "Greatman - Award - Wanderpokal" für besondere Kegeltourverdienste zu verleihen.

Um nicht noch einmal den Service der Deutschen Bahn in Anspruch zu nehmen, wurde für die Rückfahrt ein "5 Sterne delux Dreamliner" des Busunternehmens Fischer, Bottrop gebucht. 13 Sitze ohne Gepäckraum und doppelten Boden, Abenteuer pur.

Die mittlerweile auf Kegeltouren schon zur Tradition gewordene Kunst- und Kulturdebatte ergab sich dann auch in diesem Bus auf der Bacardi-geschwängerten Rückfahrt. Ausgiebig diskutiert wurde die Schaffung eines impressionistischen Kunstwerks unter dem Arbeitstitel " Sonntagnachmittag: Mann im Fenster mit Bacardi".

Leider jedoch wurde das Werk von Kegelbruder Pummerl nicht vollendet.

Frohe Weihnachten